c't 8/2024
S. 34
Aktuell
Videostreaming

Friendly Fire

Paramount+: Blick in eine unsichere Zukunft

Mit dem Versuch, seinen Videostreamingdienst Paramount+ attraktiver zu machen, soll CEO Bob Bakish den konzerneigenen Fernsehsendern geschadet haben. Klar ist: So geht es nicht weiter und nun treibt die Mehrheitsaktionärin den Verkauf voran. Für deutsche Kunden des Dienstes schaut es derweil bei Technik und Inhalten mau aus.

Von Nico Jurran

Dass Analysten hart mit Firmenchefs ins Gericht gehen, gehört zum täglichen Geschäft. Die offene Forderung von Rich Greenfield (LightShed Partners) an die Vorsitzende und Mehrheitsaktionärin von Paramount Global, Shari Redstone, ihren CEO Robert „Bob“ Bakish zu feuern, hat dann aber doch eine andere Qualität.

Angriffsfläche bietet vor allem Bakishs Entscheidung, in den USA über Paramount+ Spiele der Football-Liga NFL live zu streamen. Damit machte der CEO den Streamingdienst, den man in den Staaten im Werbeabo für 5,99 Dollar pro Monat buchen kann, zwar attraktiver, allerdings geschah dies wohl auf Kosten des ebenfalls zu Paramount Global gehörenden TV-Senders CBS, dessen Zugpferd die NFL war. Das Sterben des linearen Fernsehens schreitet jedenfalls schnell voran: Paramounts Umsätze in diesem Bereich fielen im letzten Geschäftsquartal um 12 Prozent, die TV-Werbeeinnahmen sogar um 15 Prozent.

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