c't 13/2023
S. 148
Praxis
Konsolenbrowser
Bild: KI Midjourney | Bearbeitung: c't

Shellsurfer

Kommandozeilenbrowser: Das WWW im Terminal

Kommandozeilenbrowser, das sind einige sehr alte Softwareprojekte – und ein paar sehr junge mit beeindruckenden Fähigkeiten. So abstrus der Ansatz heutzutage erscheint, die Tools machen einen Heidenspaß und können manchmal sogar nützlich sein.

Von Sylvester Tremmel

Browsen auf der Kommandozeile ist nerdiger Spaß, aber nicht nur das. Auch heutzutage kann man sich ab und zu noch in Situationen wiederfinden, in denen es plötzlich ganz praktisch ist, aus dem Terminal eine Website aufrufen zu können. Etwa, wenn man per SSH auf einem entfernten Rechner angemeldet ist und den Abruf einer Seite von dieser Maschine aus testen muss. Oder, wenn man auf einem Server ganz ohne grafische Oberfläche arbeitet und schnell eine Kleinigkeit im Internet nachsehen will.

Browsing like a nineties kid

Klassische Werkzeuge für solche Fälle sind textbasierte Browser. Die versuchen primär, den Textinhalt von Webseiten darzustellen und weniger deren Optik. Früher – als Webseiten im Wesentlichen aus linearem Text bestanden – war das einfacher und sinnvoller als heute und es gab es eine ganze Reihe solcher Tools. Mittlerweile schreibt man Websites zwar immer noch in HTML, also der Hypertext Markup Language, aber die Sprache hat sich gewandelt und zeichnet weit mehr als „Hypertext“ aus. Viele aktuelle Websites sind im Grunde Apps, aufwendig per CSS gestylt und ohne interaktive grafische Benutzeroberfläche praktisch nutzlos.

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